1800: Die goldene Zeit

Mehr als 100 Teigwarenfabriken

Das XIX Jahrhundert war die goldene Zeit der „Weißen Kunst“ von Gragnano. In der Stadt, in der Wohnhäuser von Via Roma, Trivione Platz, Via San Leone und San Leone Platz, Via Santa Caterina, Via Tommaso Sorrentino, Via Pasquale Nastro, Via Giovanni Della Rocca wurden mehr als 100 Teigwarenfabriken errichtet. Die örtlichen Kneter waren in der Gegend und in anderen Regionen aufgefordert und Gragnano wurde zum Symbol der hochwertigen Pasta. Am 12.

Mai 1895 eröffneten der König Umberto I und die Königin Margherita die Eisenbahnlinie zwischen Gragnano und Castellammare, die mit der Eisenbahn Neapel Portici verbunden war. Ziel: die Erleichterung des Transports des Hartweizens in die Stadt und der Pasta in andere Regionen und ins Ausland. Die Herstellung der Pasta benötigte auch andere kommerzielle Tätigkeiten: Ein Beispiel dafür sind die zahlreichen Sägewerken (Pepe, Di Lorenzo, Coda) für die Herstellung der Kasten und der Zieheisen. Die Familie von Pasquale Liguori (auch „Pasquale 'e Nenna“ genannt) z.B. - die als „die Familie der Zieheisen von Via Pasquale Nastro“ oder „'A  lamma d' 'o viento“ gekannt war -   versorgte die Werkstätte nicht nur von Gragnano, sondern auch von anderen Regionen (Apulien, Molise, Sizilien, Latium).

Die von Quintino Sella eingeführte und 1880 abgeschaffte Mahlsteuer bereitete vorübergehende Schwierigkeiten für die Teigwarenherstellung von Gragnano. Hingegen förderten der erste und zweite Weltkrieg die Pastaherstellung: Die Werkstätte von Gragnano stellten die ganze Zeit Pasta für die Armeelieferungen her, aber die Autarkie des faschistischen Regimes beeinflusste negativ die „Weiße Kunst“ von Gragnano und bereitete Schwierigkeiten für die Versorgung von Hartweizen.